Ick bin mir treu:
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:-)
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Denn mal los:
Auto-Memoiren Teil 1: VW 1200 Export (Käfer, Typ 11)
Baujahr 1965, im Eigentum und angemeldet 1975
Mit dem Führerschein mußte ein Auto her. Was lag näher, als Papa's "Alten" zu übernehmen. Das war ein VW 1200 (Käfer) vom Baujahr 1965.
Die Farbe des Modells (blaugrün) entspricht leider nicht ganz dem Grün meines Exemplars und auf dem Foto ist die Farbe eher blau als blaugrün. Frage an die Kamera: Wie kann man nur 'nen Zustand mit 'ner Farbe verwechseln? Sie war wohl selbst in dem Zustand.
Das gute Stück war als "Jahreswagen" gekauft worden. Mit viel Umstand. Geld einpacken. Vier Leute ins Auto, das mühselig organisiert worden war. Ab nach Wolfsburg. Dort die einschlägigen Lokale aufgesucht. Im Umland die angebotenen Fahrzeuge angekuckt. Einen gekauft und nach Hause gefahren. Das hatte mein Papa alles 1966 hinter sich gebracht und nun, im Jahre 1975, war es an der Zeit, sich einen größeren Neuwagen anzuschaffen. Es wurde ein damals frischer Passat mit Heckklappe. Jahrelang stand die Rostlaube bei mir auf dem Hof, bis einige Jugendliche das Wrack abholten, um damit Stockcar-Rennen zu fahren. Wahrscheinlich hat er schon das erste nicht überstanden. Der Käfer aber ging in einem Topzustand in meinen Besitz über. Nirgendwo Rost, weil er jedes Jahr mit Öl eingesprüht wurde, wenn es lange trocken gewesen war und dann über die Feldwege der Umgebung gescheucht. Der Lehmstaub der Soester Börde vermischte sich mit dem Öl zu einer zähflüssigen bis festen Masse, die dem Wasser kein Eindringen erlaubte. Nix und nirgendwo Rost. Schwachpunkt des Fahrzeugs war die 6-Volt-Elektrik. Mehrfach wurde ich von der Polizei angehalten, weil die Beamten meinten, meine Scheinwerfer seien ausgefallen. Die dann erfolgenden gut gemeinten Ratschläge, doch die Birnchen auszutauschen, halfen natürlich nix. Eine Tranfunzel gab mehr Licht. In späteren Jahren wurde er etwas wasserempfindlich. Kein Verteiler-Tausch, Zündkerzenwechsel und was sonst die Werkstatt und deren Angestellte empfahlen half natürlich. Trockenes Wetter war das einzige Hilfsmittel.
1975 mußte ich ihn verkaufen, weil die Summe am Kaufpreis des "Neuen" fehlte. Ich habe der neuen Eigentümerin aber mit auf den Weg gegeben, daß ich das Auto in spätestens einem Jahr von ihr zurückkaufen würde. Ich war sogar bereit, den gleichen Preis zu zahlen, denn die Wartung des Wagens habe ich natürlich übernommen. Kein halbes Jahr verging, und ich konnte die Wartung einstellen, denn ein Crash raffte meinen Käfer dahin. Bodengruppe verzogen, die halbe Karosserie irreparabel verbeult und selbst einige Aggregate am Motor waren in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein Heckmotor-Fahrzeug will halt gekonnt bewegt werden und die Physik schlägt unbarmherzig zu, wenn man zu schnell in eine Kurve geht und dann außer "OGottOGottOGott" zu rufen nix kann.
Was war ich sauer!
Das ist die Geschichte meines Käfers.
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Bei den Firmenwagen, habe ich doch den VW 1600 Variant vergessen. Wie konnte ich nur? War er doch für das Schleudertraining bestens geeignet.
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Auto-Memoiren Teil 2: Firmenwagen des Ausbildungsbetriebs,
gefahren in den Jahren von 1973 bis 1975
(Zunächst eine etwas lange Einleitung.)
Nachdem ich zwei Mal im gleichen Schuljahr sitzengeblieben war, mußte ich die Schule verlassen und hatte das Glück, kurzfristig eine Lehrstelle zu bekommen. Eigentlich hatte das Unternehmen in dem Jahr keinen Lehrling einstellen wollen, aber aus Mitleid hat mein Chef mich doch genommen. So stand ich eines Morgens mit dem Frühstücksbrot in der Hand in der Firma und niemand wußte etwas mit mir anzufangen, weil die Ausbildungsleiterin noch nicht da war. Ich war für damalige Verhältnisse ein recht alter Lehrling, von dem offenbar allen in der Firma bekannt war, daß er die Schule abgebrochen hatte.
„Können Sie Schreibmaschine schreiben?“ „Ja.“ Und schon saß ich in der Lohnbuchhaltung und tippte zweieinhalb Tage mit einer mechanischen Schreibmaschine Empfänger-Namen, Konto-Daten, als Auftrags-Text „Lohn Juli 1973“ und Konto-Nummer und Zahlungspflichtigen auf rund 700 Überweisungsträger, (Siehe meinen Arbeitsplatz [http://www.luk-korbmacher.de/Schule/PP/zeit0.htm]. Bei der dort genannten Jahreszahl habe ich etwas gemogelt!) bevor der erlösende Anruf kam: „Wir brauchen einen, der Poresta mit abladen hilft.“ (Es waren noch nicht alle Überweisungsträger getippt!)
Damit war ich faktisch in die eigentlich vorgesehene Abteilung Lager abkommandiert, lud den Nachmittag einen Lkw-Zug voll Styropor ab, verdreckte meine Büro-Dienstkleidung – aber brauchte nicht mehr tippen! Am nächsten Tag melde ich mich deshalb im Lager mit dem Frühstücksbrot in der Hand. Der Lagerleiter zeigte mir alles und erklärte mir die Arbeiten, die immer dann erledigt werden sollten, wenn kein Material kam oder ging. Passend zur geplanten Frühstückspause klingelte das Telefon: „… Nee, ich kann dir nix bringen. Ich habe keinen Fahrer da. Aber warte mal … Hast Du den Führerschein?“ „Ja.“ „Ok. Ich schick dir das Zeug.“ Und keine Viertelstunde später saß ich ohne Frühstückspause zum ersten Mal in einem VW 1600 Variant, voll gepackt mit Kanistern. (Die Limousine mit Automatik war einer meiner Fahrschulwagen gewesen. Also kein Bedienungs-Problem. Wie konnte ich den Variant nur in der obigen Liste zunächst vergessen?)
Das war der Beginn einer traumhaften (Autofahrer-) Lehre. Mit den ständig rund 40 Firmenwagen war ich von Stund an auf „Du und Du“, habe mit ihnen in den zweieinhalb Jahren mindestens drei Mal die Erde umrundet und so manches erwähnenswerte Erlebnis zu berichten.
Zum Fuhrpark der Firma gehörten drei Pkw:
• der Mercedes-Benz 280 SE (W 116) mit Automatik vom Chef, Baujahr 1972,
• der Opel Commodore GS 2.8 (B) mit Vinyl-Dach eines Geschäftsführers, Baujahr 1973,
• der Audi 100 LS (C1) des anderen Geschäftsführers, Baujahr 1972
und zahlreiche Kombis, Kleintransporter und Kleinbusse aller Marken, die in Lippstadt einen Vertragshändler besaßen. Vorne weg VWs: Der schon erwähnte 1600 Variant und mehrere Bullis (T2b) als Kleinbus mit der kleinen Maschine. Von Ford gab es einen Transit Bus und mehrere Kastenwagen. Opel war neben dem Commodore mit mehreren Kadett Caravan (B, Modell 34) vertreten. Renault steuerte zwei oder drei R 4 Fourgonette (F4 Kastenwagen) mit der Krückstockschaltung und den „vertauschten“ Blinker- und Lichtschaltern bei. Und Fiat lieferte den 238 als Kastenwagen auch mehrere Male an uns aus.
Am seltensten habe ich den Audi 100 LS gefahren; sehr häufig den Mercedes vom Chef, aber trotzdem nur wenige Kilometer, denn den bekam ich lediglich für die „Bankenrundfahrt“ durch die Stadt. Dagegen habe ich den Commodore nicht nur häufig, sondern auch weit bewegt, weil der Geschäftsführer mich gern zu Außenterminen mitnahm und sich noch lieber chauffieren ließ. Dieser Commodore wurde zwei Mal bezahlt, einmal beim Kauf und ein zweites Mal im Laufe des ersten Jahres, weil Getriebe, Kardanwelle, Differential und Antriebswellen mehrfach getauscht wurden. Fehler war eine kleine Unwucht im ersten Getriebe und die Unfähigkeit (oder Frechheit) der Werkstatt. (Ich vermute Unfähigkeit, weil die nicht einmal schief ziehende Bremsen einstellen konnten.) Einen unserer VW Bullis habe ich allein einmal um die Erde gejagt. Er wurde zu meinem Lieblings-Auto. Überragende Übersicht, Handling (fast) wie ein Pkw (er fällt nur eher um, deshalb Vorsicht in Kurven.) und nicht langsamer in Stadt und Land (nicht Autobahn!) wie ein Pkw. Einfach Klasse! Es gab nur ein, dafür großes Problem mit dem Bulli. Die kleine Maschine (1600er, 50 PS) zwang VW, einen Drehzahlbegrenzer einzubauen, weil andernfalls der Motor beim vollen Beschleunigen auseinander geflogen wäre. In den unteren Gängen trat der Drehzahlbegrenzer bei den Kollegen regelmäßig in Aktion, weil sie nicht auf die Schaltgeschwindigkeiten achteten. Deshalb hielt bei uns kein Bulli-Motor länger als 20.000 km. Natürlich gut für die Werkstatt. Wir hätten den 2-Liter-Motor kaufen sollen, aber der Chef hat das trotz meiner Empfehlung nie getan. Der vergleichbare Ford Transit fühlte sich „störrisch“ an, war deutlich härter gefedert, wesentlich langsamer – vor allem in der Beschleunigung – und unübersichtlicher (wegen des Frontmotors). Dafür war er unkompliziert und haltbar. Der VW 1600 Variant war das „Präsenz-Auto“. Er sollte nur in Notfällen, wenn kein anderes Fahrzeug auf dem Hof stand, verwendet werden. Ich habe ihn häufig fahren müssen. Die übrigen Fahrzeuge wurden von mir eher selten bewegt, meistens nur, wenn es um Probefahrten für den Gang zur Inspektion oder bei aufgetretenen technischen Schwierigkeiten ging. Denn schon nach kurzer Zeit galt ich in der Firma als der Auto-Kenner, der von der Technik und von sich abzeichnenden Schwierigkeiten etwas verstand. Deshalb mußte ich auch häufiger die Privat-Pkw von Kolleginnen und Kollegen Probe fahren. Hätte ich damals schon eine (halbwegs) eingerichtete Werkstatt gehabt, hätte ich wohl kein ruhiges Wochenende mehr gehabt.
Alles in allem waren es schöne Jahre, in denen es häufiger vorkam, daß ich innerhalb von einer Stunde mit vier, fünf völlig verschiedenen Autos fahren mußte. Gewöhnung an ein Fahrzeug war dadurch nich drin.
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Eine Ergänzung von heute (2012-11-10) mußte in der Liste vorgenommen werden.
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Auto-Memoiren Teil 3: Audi 50 LS (Typ 86)
Baujahr 1975, im Eigentum und angemeldet von 1975 bis 1985
Ein VW Käfer – zumal ein 1200er – war Anfang der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts natürlich nicht das Traumauto eines jungen Mannes, ganz besonders dann nicht, wenn dieser junge Mann gern Auto fährt. Etwas Schnelleres war schon erstrebenswert. Da kam das Angebot von Audi, der Luxus-Marke von VW, über einen modernen Kleinwagen gerade recht. 1,1 Liter Hubraum, 50 PS und nicht mal 700 kg, das war damals ein Wort. Die nicht angetriebene Koppellenker-Hinterachse und Einzelradaufhängung vorne ermöglichten ein gutes Handling. Der Frontantrieb war im Winter (Gab es damals nicht mehr Schnee in meiner Gegend als heute?) wesentlich besser als die meisten zeitgenössischen übrigen Autos.
Leider hat Wiking das Modell zunächst in viperngrün metallic herausgebracht und nicht in ralleygelb mit cognac Innenausstattung, wie es meiner war, sonst wäre es schon meines.
Eisern, vom Munde abgespart (die Ausgaben in der Freizeit wurden auf nahezu Null heruntergefahren!) wurden 9.686,80 DM, denn es gab teuere Extras: Signalfarbenlackierung (90,00 DM), 3-Punkt-Automatik-Sicherheitsgurte, Kopfstützen vorn, Drehzahlmesser, verstärkte Batterie und Lichtmaschine, Heckscheibenwischer und H4-Scheinwerfer. Geärgert hat mich die Farbe (deshalb kenne ich wahrscheinlich immer noch den Preis auswendig). Der Aufpreis war nicht geplant und völlig unverständlich. Gewundert habe ich mich über die Stoff-Innenausstattung bei den Preisverhandlungen mit dem Autohaus-Vertreter als wir die Extras-Liste durchgingen: „Möchten Sie Kunstleder-Ausstattung?“ „Ja, wieviel spare ich denn dabei?“ „Nein, das kostet (ich weiß nicht mehr wieviel) mehr!“ „Was? Da verbrennt man sich ja den A… Und dann soll das mehr kosten?“ Gut, die erhöhte den Preis nicht. Trotzdem: Ohne Verkauf des Käfers war das Auto nicht zu finanzieren und beim Chef mußte ich in den Lohnverhandlungen mehr als Tarif rausschlagen, sonst hätte es auch bei dem superhohen Verkaufspreis für den allerdings sehr gut erhaltenen Käfer nicht gereicht.
Da stand er nun, mit 10 Litern Sprit im Tank und keinem Pfennig für weiteren Kraftstoff in der Tasche. So konnte er erst im nächsten Monat, nach dem nächsten Gehalt, am ersten Wochenende eingefahren werden. Sauerland, ich komme! Tags drauf: 1000-km-Inspektion mit teuerem, mitgebrachtem Synthetik-Öl (da war ich schon unten durch in der Werkstatt!) und dem Checkheft in der Hand stand ich in der Werkstatt und kontrollierte die Arbeiten. Wagen auf die Hebebühne, ohne Handlampe mal kurz drunter hergegangen und schon sollte das Auto wieder auf die Räder gestellt werden. „Sagen Sie, is das nicht ein Querlenker? Und das eine Antriebswelle?“ Diese Inspektion kostete dann die vorgesehenen zweieinhalb Stunden und nicht die versprochenen eineinhalb Stunden! Die Werkstatt sah mich fortan nur zu den während der Garantiezeit vorgeschriebenen Inspektionen und noch ein weiteres Mal – aber davon später.
Bei der zweiten Inspektion – wieder mit mitgebrachtem Motoröl – mußte u. a. das Ventilspiel überprüft und gegebenenfalls eingestellt werden. Dem Lehrling brach dabei eines der entscheidenden Fühlerblätter ab. Er wollte dann ohne Prüfung weitermachen, was ich zu verhindern wußte. Als neues Werkzeug bekam er aber nur ein „Flacheisen“, denn das Auslaß-Spiel durfte nur 0,25 haben und sein Maß hatte beim Nachmessen mehr als 0,50. Daß das „Flacheisen“ zu dick war, sah ich sofort. Reklamierte, und den herbei gerufenen Meister habe ich zur Sau gemacht. Was wäre wohl geschehen, wenn innerhalb der nächsten 7.500 km die Ventile mit einem Kolben kollidiert wären?
Der vierte Aufenthalt in der Vertragswerkstatt erfolgte kurz nach Ablauf der Garantiezeit von damals einem Jahr. Ich hatte unterwegs zur Schule in Paderborn einen schleichenden Plattfuß. Als Grund stellte sich ein etwa drei Zentimeter langes und nicht ganz einen Zentimeter breites Metallstück heraus. Es war beim Schließen der Heckklappe herausgefallen und hatte sich vor ein Hinterrad gelegt. Beim Rückwärtssetzen habe ich es mir in den Reifen gestoßen und der verlor deshalb langsam aber sicher Luft. Aber erst nach drei Viertel der Strecke bemerkte ich in einer Kurve den Druckverlust. Bis zur Schule kam ich noch. Die durchgerostete Heckklappe hätte beinahe zu meinem Ende geführt. Drei gefalzte Bleche übereinander ohne Rostschutz waren der Grund. In der Werkstatt erklärte man mir, daß VW auf Kulanz die Heckklappe austauschen würde – einschließlich Lackierung und Arbeitszeit, aber ich müßte die neue Heckscheibe kaufen, denn mein Fahrzeug besitze noch die plane Heckscheibe, die zwischenzeitlich in der Produktion gegen eine leicht gebogene ausgetauscht worden wäre und Ersatzheckklappen gäbe es nur noch für die neue Heckscheibe. Daher beschaffte ich mir ein entsprechend großes Alublech, formte es mit sachten bis kräftigen Hammerschlägen wie die Kante meiner zerrosteten Heckklappe bis in Höhe der Heckscheibe von innen und außen, knallte vier Schloßschrauben mit innenliegenden Muttern dadurch und pinselte das Machwerk dick mit Unterbodenschutz ein. Ob es darunter weiter rostete, weiß ich nicht. Jedenfalls hat das bis zur Verschrottung des Autos dazu geführt, daß kein Metallteil mehr herunterfiel.
Eine weitere Begebenheit ist erwähnenswert. Eines Tages befand ich mich auf dem Weg zur Hochschule und plötzlich hatte ich das Gefühl auf einem Kamel zu sitzen – jedenfalls schaukelte ich mit dem Auto in ähnlicher Weise. Es stellte sich heraus, daß alle vier Stoßdämpfer gleichzeitig ausgefallen waren. Ein Phänomen, das selbst in der Werkstatt noch niemandem begegnet war.
Außer den üblichen Wartungsarbeiten fielen bei meinem Audi 50 LS nur noch neue Ventilschaftdichtungen als Reparatur an.
Nach neuneinhalb Jahren reichte ich den technisch einwandfreien Wagen an meinen Bruder weiter. Er fuhr ihn noch ein gutes weiteres Jahr, dann war die Karosserie vollkommen zerrostet und das Auto wurde verschrottet.
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Auto-Memoiren Teil 11: Honda N 400
Baujahr 1971, im Eigentum von 1993 bis 2008, angemeldet von 1993 bis 1995
Die Honda-Leidenschaft hatte bekanntlich mein Jazz (AA) geweckt. Aus der automobilen Firmengeschichte wußte ich sogar um Soichiro Hondas Vorliebe für die Luftgekühlten. Aber ein entsprechendes Fahrzeug hatte noch nicht den Weg zu mir gefunden, weil die kleinen angeblich nicht alltagstauglich waren und der 1300er in Deutschland nicht verkauft worden war. Außerdem fehlte der Platz – trotz einer angemieteten Scheune.
Der unterste ist zwar ein N360, aber der N400 hatte nur einen anderen Motor. Ich hatte ihn tatsächlich in weiß. Natürlich handelt es sich bei den Modellen wieder um japanische mit dem Lenkrad auf der anderen Seite, aber das soll mich nich weiter stören. Den N600 (hier grün) hatte ich in gelb und rot. Mein Z600 war ursprünglich auch orange, wurde aber vom Vorbesitzer in rot umgespritzt. Ich habe ihn also immer in rot gefahren.
„Unser“ Claus, der beste Kenner der Luftgekühlten, inserierte 1993 den N400. Kontakt aufgenommen und nix wie hin. Ein paar Blasen an einem Kotflügel deuteten auf Rost hin, aber sonst war das Auto sehr gut erhalten. Originale 400 ccm und deshalb wurden wir uns schnell handelseinig. Bei der Abfahrt rief mir Claus noch fast ängstlich zu, daß der 400er mit Zwischengas gefahren werden müsse. Das wußte ich natürlich, denn ich besaß ja seit geraumer Zeit das Buch von Jürgen Lewandowski „Honda Automobile“ und da hatte ich was von einem unsynchronisierten Getriebe gelesen. Zwischengas kannte ich noch von meinem Vater und seinen Lloyds. (Das waren auch knuffelige Autos! Ich wäre froh, wenn ich davon heute noch einen hätte.
)
Aber schon auf der Rückfahrt mußte ich feststellen, der N400 is kein Auto für die heutige Zeit. Die Bremsen sind’s. Langsam is er auch noch und wenn man dann wegen der Bremsen „vorausschauend“ fahren muß, dann wird man schnell zum Hindernis. Trotzdem habe ich ihn gelegentlich zwei Jahre lang bewegt. Aber als die 600er ins Haus kamen, wurde er im Jahre 1995 eingemottet. Die waren voll alltagstauglich!
Als ich Claus alle meine Luftgekühlten 2008 verkaufte, kam er in die früheren Hände zurück. Und er war nicht schlechter, als ich ihn kaufte. Nicht einmal mehr Rost schien er zu haben. Der Claus kann uns berichten, was aus dem Auto geworden is.
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Wieder eine weitere schöne Geschichte. Danke Karl Heinz, dass Du uns weiter ganz ausführlich an Deiner besonderen Auto-Biographie teilhaben lässt.
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sehr schön zu lesen
Danke
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Auto-Memoiren Teil 5: Honda Civic S (SL),
Baujahr 1982, im Eigentum seit 1989, angemeldet und hauptsächlich von der besten Ehefrau von allen von 1989 bis 1993 gefahren, danach eingemottet
Hier sind die beiden einzigen damals lieferbaren Farben dargestellt. Leider kenne ich kein Modellauto im Maßstab 1:43 von irgendeinem Honda Civic (SL) – geschweige denn vom S. Kennt jemand ein solches Modell? Oder überhaupt ein SL-Modell?
Alle meine Freunde hatten mich gewarnt: Heiraten sei ein schlechtes Geschäft, denn danach sei die Mark nur noch die Hälfte wert. Stimmt nicht! Es war nach meiner Erfahrung nur noch ein Groschen! (Das kann man 1:1 in Euro umformulieren – da braucht nix umgerechnet zu werden!) Nicht nur, daß die bisherige gemütliche Wohnung für viel Geld umgekrempelt wurde. Nein! Kaum waren die Feierlichkeiten zu Ende, da standen wir beim Honda-Händler unseres Vertrauens, Herrn Ledwig in Erwitte, der mir meinen Jazz verkauft hatte, und suchten nach einem passenden Fahrzeug für die beste Ehefrau von allen. (Diese Bezeichnung habe ich bei Ephraim Kishon geklaut.)
Ohne zu ahnen, welch ein Juwel Herr Ledwig uns verkaufte, entschieden wir uns für einen Civic S in rot, der allerdings ohne seine sonst übliche „Kriegsbemalung“ gerade auf dem Hof stand. Für 8.270,00 DEM (rund 4.228,38 EUR) wechselte der seit seiner Erstzulassung im Jahre 1982 immerhin 75.250 km zurückgelegt habende Wagen den Eigentümer. Und drei Mal dürft ihr raten, wer bezahlen durfte.
Für ein Sportmodell (in England hieß er bekanntlich Civic Sport und in der Schweiz gar Civic Hot S) war er mir zu lang untersetzt und das Schaltschema mit dem außen liegenden fünften Gang paßte nicht zum schnellen Fahren. Aber wer nix anderes gewohnt ist, der ist auch damit zufrieden. Außerdem boten mir die Sitze zu wenig Seitenhalt – war ich doch in meinem Audi 50 LS den geliebten und teueren Recaro-Fahrersitz gewohnt, den ich mir schon bald nach Erwerb des kleinen Flitzers mit der guten Straßenlage zugelegt hatte. (Mit dem Jazz kann man ja nicht schnell fahren, deshalb fällt es nicht auf, daß der keinen „Hochgeschwindigkeitseimersitz“ – so die Übernahme der Übersetzung von Schalensitz aus einem englischen Roadster-Prospekt der 60er Jahre durchgeführt von Fritz B. Busch – besitzt.) Aber über diese Kleinigkeiten sieht man heute gern hinweg, wenn man von einem Civic S schwärmt!
Die meiste Zeit hat die beste Ehefrau von allen mit dem Auto verbracht. Und die meisten Kilometer, die bis heute die Uhr weiterzählen mußte, hat auch sie zu vertreten. Nicht zu vertreten hat sie den defekten Simmerring, der im Jahre 1993 als Ursache für einen leichten Ölverlust von Herrn Ledwig ausgemacht wurde und zusammen mit anderen Begebenheiten zur Stillegung und Einmottung des Fahrzeugs führte. Der ist heute noch defekt und müßte vor der erneuten In-Betriebnahme des Autos ersetzt werden.
Weil früher alles besser war als heute, finde ich den SL-Civic hübscher als moderne Civics. Und war der S nicht ein schnelles, handliches Fahrzeug? Zumindest war meine Frau immer erstaunt darüber, wie schnell jemand vom vierten in den fünften Gang schalten kann.
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Auto-Memoiren Teil 14: Honda H 5518 (TZAC)
Baujahr 1994, im Eigentum seit 1994
Das 1993 von uns erworbene Haus ist mit einem kleinen Nachteil verbunden: Es steht auf einem größeren Grundstück, so groß, daß die Wiese ohne Aufsitzrasenmäher nicht zu bewältigen ist. Zum Zeitpunkt des Kaufs war es allerdings keine Wiese, sondern eher ein Urwald. Das Gras bzw. Gestrüpp stand über zwei Meter hoch – jedenfalls entdeckten wir beim Mähen eine mehr als zwei Meter hohe sich selbst gepflanzt habende Birke in dem Urwald. Mein Vater hatte sich nämlich die Mühe gemacht und von Hand mit der Sense gemäht. Ein anderes Verfahren hatte er für nicht möglich gehalten. Das war im Herbst und so schön niedrig, wie das Gras nun war, sollte es auch in Zukunft bleiben. Also mußte ein Aufsitzrasenmäher her – natürlich von Honda. (Alle motorangetriebenen Gartengeräte stammen bei uns von Honda: Freischneider, Rasenmäher, Heckenschere.)
Den H 5518 wird es vermutlich nie als Modell geben. Er wird auch seit einigen Jahren nicht mehr von Honda gebaut. Vor allem aber gibt es das Mähdeck mit 1,32 m Schnittbreite (aufgrund der drei Messer!) nicht mehr.
Im Nachbarort gibt es einen Honda Power Products Händler. Im Frühjahr 1994 bekam der von mir Besuch. Er zeigte mir sofort seinen großen Honda-Aufsitzrasenmäher aus dem Schauraum. Ein schickes Gefährt, das nur einen Nachteil hatte. Es sollte laut Liste 16.000,00 DEM kosten. Der Händler pries mir noch die Vorteile dieses Fahrzeugs und erkundigte sich eher beiläufig, welches Grundstück ich denn erworben habe und mit diesem schönen Gerät verschönern wolle. „Das kenne ich! Da wird Ihnen dieser Aufsitzrasenmäher nicht helfen. Das ist so buckelig, da sitzen Sie sofort fest. Sie brauchen den Allradangetriebenen.“ „Was soll denn der kosten?“ „Ja, den habe ich natürlich nicht da. Aber ich kann Ihnen den im Katalog zeigen. Und der kostet selbstverständlich einiges mehr, denn der hat nicht nur Allrad, sondern auch Allrad-Lenkung und alles ist hydraulisch.“ „Meinen Sie wirklich, dieser hier würde nicht ausreichen?“ „Nein, auf keinen Fall. Ich komme gern mit diesem zu Ihnen und Sie können ihn ausprobieren. Aber ich sage Ihnen schon jetzt, Sie werden den größeren brauchen.“
Am darauffolgenden Samstag rollte der Konvoi bei uns an, mit dem „kleinen“ Aufsitzrasenmäher. Die ganze Familie war zugegen. Das Fahrzeug wurde abgeladen. Ich wurde in seine Bedienung kurz eingewiesen und durfte loslegen. Nach nicht einmal fünf Metern saß ich fest!
Mit dem Landy des Händlers wurde der schöne, teuere Honda-Aufsitzrasenmäher von den Hügeln heruntergezogen. „Mit dem Kommunaltraktor, dem Allrad, kämen Sie jetzt natürlich weiter.“ Mein Vater probierte es auch noch einmal. Aber es half nix. Er saß ebenfalls nach wenigen Metern fest. Ok! Wir luden den Aufsitzrasenmäher wieder auf und ich verhandelte mit dem Händler. In Minimalausstattung einigten wir uns auf 24.250,00 DEM als Kaufpreis – cash!
Rechtzeitig zum ersten Mähen wurde das gute Stück geliefert. Es besitzt außer dem Mähdeck keine weiteren Geräte, vor allem keinen Auffangkorb (mit eigenem Motor für rund 8.000,00 DEM), keine Straßenausrüstung (zusätzliche Blinker, Rück- und Bremsleuchten – rund 2.500,00 DEM, daher ist er nicht angemeldet!) und keinen „Affenkäfig“ (die winterfeste Fahrersitzverkleidung, rund 7.500,00 DEM). Dafür gibt es 634 ccm Hubraum in zwei Zylindern, 18 PS bei 3000 Umdrehungen, 16 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgänge, Sperrdifferential, Vierrad-Lenkung, links- und rechtsseitig getrennte Bremsen und vorne und hinten Antriebsachsen sowie vorn eine Hebe-Einrichtung. Und ich benutze ihn nur als Rasenmäher!
Unsere Wiese ist immer noch so buckelig, daß ich seine Höchstgeschwindigkeit von 18 km/h bisher nur einmal auf dem Transport von der Reparatur (neue Messer) im Nachbarort nach Hause auf der dazwischen liegenden Kreisstraße ausprobieren konnte – ordnungsgemäß mit roter Nummer versehen.
Neben den Messern sind bisher zwei Starterbatterien und ein Antriebsriemen für das Mähdeck angefallen. Abschmieren und Ölwechsel natürlich ausgenommen. Ein absolut zuverlässiges Gerät, das unglaublich viel Spaß macht. Mein Papa fuhr immer gleich zwei bis drei Mal über die Wiese, bis der Tank leer war, drückte mir dann den Schlüssel in die Hand (später hat er gleich einen mit zu sich nach Hause genommen) und meinte nur, daß der Tank leer sei. Heute darf ich ihn allein benutzen. Wenn ich meine Ruhe haben möchte, dann schnappe ich mir das gute Stück und rattere einige Stunden in frischer Luft und bei herrlichem Sonnenschein über die Wiese. Und das beste ist, die beste Ehefrau von allen kann nachher nicht meckern, ich hätte mich verpieselt und nix getan. Das Ergebnis meiner Schwerstarbeit ist sofort sichtbar!
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Also ich finde dieses Memoiren nett und unterhaltsam geschrieben! Vielen Dank! So viele Autos werde ich wohl nie fahren können.
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@ mona: Abwarten! Am Anfang waren es ja nur die vielen Firmenwagen und nicht meine eigenen. Das kann alles noch kommen.
Und außerdem: Ich kenne da jemanden hier aus dem Forum, der hatte schon viel mehr!
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Punkte: | 2.631.086 |
Registriert am: | 08.08.2008 |
Ich fahre: | XW, DB7, ED6, SP, YF1 und weitere Hondas |
Da wohne ich: | Lippstadt-Hörste |
Vorname: | Karlheinz |