Selbst wenn er zum richtigen Zeitpunkt zünden würde, änderts ja nichts daran, dass die Kompression flöten geht.
Steuerzeiten sind nach Werkstatthandbuch eingestellt und i.O.

Zylinderkopf heute mal in der Werkstatt "klassisch" geprüft, also Dichtigkeit der Ventile. Mit Bremsenreiniger und in den Ein- und Auslass Luft reingeblasen. Minimale Blasenbildung, aber nichts Wildes. Und die sind ja auch Fernab vom Ölkreislauf..

Auch die Kolbenringe haben keine Beschädigungen, dennoch werde ich es nachher beim einbau nochmal prüfen..

Ich werde es jetzt einfach wieder zusammenbauen..

Und wieder alles zusammengebaut.. Und die Kompression entweicht immernoch in den Ölkreislauf

Heute mal auf Rat von Claus die Kipphebel zur Ventilbetätigung weggelassen und den Motor mit "frei drehender Nockenwelle" gestartet. Einfach, damit die Ventile während des Startvorgangs geschlossen bleiben...

Resultat: Linker Zylinder 4 bar Kompression, rechter Zylinder immernoch 0 bar..

Ich stehe ja kurz davor, einfach einen neuen Zylinder mit neuen Kolben und Kolbenringen einzubauen..

Heute neue Kolben und Kolbenringe eingebaut..

Resultat: Linker Zylinder 1 bar Kompression, rechter Zylinder 2,5 bar..

Immernoch ohne Kipphebel der Nockenwelle.. Langsam verlässt mich der Wille, überhaupt noch etwas an dieser Karre zu schrauben..

Erstmal stehenlassen und die Motivation wieder sammeln.
Es bleibt doch nur noch der Bereich Zylinderkopfdichtung übrig, oder?
Kompressionsmessgerät überprüft?

Ist mir auch völlig unerklärlich, wie ein sich bewegender Kolben fast Null Kompression erzeugen kann.
Mein Alltagsauto hat einen schweren Motorschaden, braucht Unmengen Öl, hat aber eine Kompression von über 10 bar, fährt aber fast normal.
Was passiert, wenn du den Motorblock kopfüber auf eine Gummimatte stellst und versuchst, den Kolben von Hand nach unten zu drücken, ähnlich einer Luftpumpe?
Selbst bei viel Kolbenspiel würdest du Druck erzeugen können.
Hast ja schon alles gemacht, was man machen kann.
Läuft der Motor überhaupt und du beziehst dich evtl. auf falsche Messwerte, wie Matchbox vermutet.
Auch ein defekte Kopfdichtung würde nicht auf 1 bis 2 bar abfallen.
Ich kann nachfühlen, wie das ist, man schraubt und schraubt, und nix funktioniert.

Nach nun fast einem Jahr melde ich mich mal zurück.. Ab morgen gehts wieder ran an die Kiste. Mit neuem Elan, Mut und Willenskraft
Letztes Jahr kam dann doch der Abreisetermin schneller als gedacht. Habe dann kurzerhand meinen ersten N fit gemacht und bin dann rund 12.000km und 11 Länder (hauptsächlich Spanien und Portugal) für fast durchgehend 3 Monate durch Europa gereist..
Diesen August solll es mit dem N, der nicht anspringt wieder nach Spanien.

Anbei 2 Impressionen aus Spanien :)

@Red AS Driver, @Mr.Matchbox, auf euch werde ich dann auch noch antworten :)

Hey super!! Welche 11 Länder hast du bereist?
Hast du die Reise mitgeschrieben?
Wirst du es veröffentlichen?
In einer Oldtimerzeitschrift?

So... Heute war es nun soweit.. Er sprang nach ungefähr einem Jahr wieder an
Zuerst einmal hab ich ihn mit einem Rauchgerät abgeräuchert (verwende ich in der Werkstatt gelegentlich um Undichtigkeiten im Ladeluftsystem oder sonstwo zu finden). In den Ansaugtrakt rein, ins Zündkerzenloch und in die Entlüftung oben am Ventildeckel. Schien alles dicht. Also Nochmal Kompression mit dem Tester aus der Werkstatt gemessen. Immernoch 0 bar. Also gings ans zerlegen (mal wieder)..
Nockenwelle raus, Zylinderkopf runter, die Kolben von Hand runter gedrückt, alles kein Problem, kennt man ja inzwischen.

Und als ich meinen 17er Gabelschlüssel in die Hand nahm, ihn an der Riemenscheibe ansetzte um die Kolben wieder hoch zu drehen, fiel mir etwas seltsames auf..

Und der Fehler war.. Nun haltet euch fest und erklärt mich nicht für dumm Die Riemenscheibe mit der Markierung für OT war einfach um 180 Grad verdreht...
Klar, dass er damit nicht anspringt, wenn die Kolben im UT stehen und ich die Nockenwelle und Zündung und alles darauf einstelle, weil ich denke, sie stehen oben..
Danke trotzdem an Alle für die zahlreichen Tips und Optionen, welche als Möglichkeit auch noch hätten in Frage kommen können

@Red AS Driver Naja, jetz ergibt die 0 Kompression halt auch irgendwie Sinn (oder auch nicht ;) )

@Mr.Matchbox Die Motivation habe ich gesammelt über die Zeit und es hat sich auch gelohnt wie man sieht. Kompressionsmessgerät hatte scheinbar nicht unrecht wie ich heute festgestellt habe, aber ja, hätte auch ein Messfehler sein können.

@Jochen Pokies, also chronologisch geordnet: Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Schweiz, Italien, Frankreich, Andorra, Spanien, an der Küste entlang Richtung Portugal, von aus auch an der Küste entlang wieder ins nördliche Spanien, an der Küste Richtung Frankreich, Zwischenstopp in Deutschland für knapp 2 Wochen, dann Luxemburg, Belgien, Niederlande und zurück nach Deutschland :)
Also dokumentiert habe ich sie mit zahlreichen Bildern und Geschichten in einer App names "Polarsteps". Über das veröffentlichen habe ich noch nie wirklich nachgedacht.. Klar gabs auch zwischendurch technische Probleme, z.B bin ich rund 170km bei 30 Grad ohne funktionierenden Lüfter gefahren, weil ich keinen Riemen mehr hatte und die 2 die ich dabei hatte gerissen sind, aufgrund von defekten Gummidämpfern am Lüfterrad selbst. Oder ein gerissenes Kupplungsseil, was ich dann auf nem Parkplatz reparieren musste und der Einbruch der Nacht bevorstand.. Aber ja, war alles in allem eine sehr coole Reise und würde ich auch jederzeit wieder machen.

Mit einem N ist es einfach ein Abenteuer gewesen

vielen Dank.
Ich hoffe, eine Oldtimer Zeitschrift interessiert sich für die Geschichte.
Bei Bedarf, hätte ich noch einen Kontakt zur Oldtimer Bild.
Super Reise!
Übrigens: in Portugal wurde der N600 auch mal gebaut/montiert.

Gratuliere. Das ist natürlich ein ganz hinterlistiger Fehler.
Aber hat das Riemenrad denn keine Nut- Keil Verbindung zur Kurbelwelle?

Nur 2 gleich große Nasen.

Na super...

So selten ist der Fehler wohl nicht.
Die unglaubliche Geschichte von AZ600-1000099 (2)

Hatten die damals beim Entwurf einen VW Ingenieur als Praktikant?