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Es ist zwar ein Youngtimerforum - aber auch hier wird Unmut darüber laut, dass Honda (angeblich!) seine Rolle als Technikvorreiter aufgibt. Ich sehe das nicht so. Klar fehlen mir auch manche Entwicklungen, und ich verstehe manche Ausstattungsoptionen (oder deren Fehlen) auch nicht - aber wir gehen doch mit sehr deutschem und unkaufmännischem an die Sache heran: so ist das Cabriolet zB für die meisten Asiaten ein peinliches und zu viel Einblick gewährendes Fahrzeug ... während die Cabriodichte in D im Vergleich extrem hoch ist. Der Verkauf des Legend ist so verschwindend gering, dass sich allein das Drucken von Prospekten schon nicht lohnt. Aber das ist nicht mein Thema eigentlich ...
HONDA IST NOCH TECHNOLOGIEVORREITER!
Ich habe das gesamte letzte Wochenende mit einem der neuesten Honda-Technologieträger verbringen dürfen: Honda VFR1200 DCT.
Ein Motorrad.
Mit 1237ccm und 173PS.
Natürlich inkl. dem bekannt perfekt arbeitenden Combined-ABS-Bremssystem.
Manche sich vielleicht: Na und? Große und starke Tourensportler bieten andere auch an, gegen die BMW K1300 verliert die VFR jeden Test. Das ist richtig - weil diese Tests jeweils immer nur einen kurzen Einblick in die Qualitäten der vom Hersteller konditionierten Test-Fahrzeuge geben. Bei genauerer Betrachtung gibt es kaum ein Motorrad auf dem Markt, welches für einen vergleichbaren Preis ein solches Technikpaket liefert wie die VFR. Und das in gewohnt hoher Honda-Qualität, was beim direkten Vergleich von zB Schwingen und Bremsteilen schon sichtbar wird. Da hat selbst BMW es schwer mitzuhalten. Mittlerweile ist es auch bekannt, dass der K-Motor in der 1300er BMW nicht immer geeignet ist, 100000Km durchzuhalten. Eine Motorradzeitschrift fährt in der Dauertest-BMW bereits bei 42000Km den dritten Motor. Aber auch das wird noch als selbstverständlich hingenommen, Honda muss bei geringeren Kosten mehr leisten als die Mitbewerber, so ist die Kundenerwartung.
Aber mir ging es ja um "Technologieträger Honda". Was ist also das herausragend besondere an der VFR 1200, außer dass es ein sehr starker und angenehm zu fahrender Sporttourer ist? Es ist die Option mit dem Kürzel DCT. DCT steht für Dual Clutch Transmission - zu deutsch Doppelkupplungsgetriebe. ES GIBT NUR EINEN HERSTELLER, DER MOTORRÄDER MIT EINEM SOLCHEN GETRIEBE ANBIETEN KANN: HONDA!
Im ersten Moment ist das Ding ungewohnt für den Biker - es gibt keinen Kupplungshebel und keinen Schalthebel mehr. An der rechten Lenkerarmatur hat man einen Wählschalter für N/D/S sowie den Auswahlschalter für AT + MT, an der linken Lenkerarmatur hat man für den manuellen Schalteingriff ins 6-Gang-Getriebe zwei Schaltknöpfe. Und ich kann Euch sagen: Honda hat mal wieder alles gegeben um seine Technikkompetenz zu beweisen, das Ding funktioniert einfach nur super. Ich hatte alle Fahrsituationen letztes WE, von mäßig warm und sonnig bis zum regelrechten Sauwetter mit auf der Straße stehendem Wasser (heisst die Wasserkuppe deshalb so?), enge Kreisstraße, weite Bundesstraßen, BAB, Stadtfahrt. Dieses Getriebe macht alles mit bravour. Man muss zwar erstmal herausfinden wie es schaltet um für sich als Fahrer Sicherheit zu gewinnen - aber nach kurzer Eingewöhnung spielt man je nach Fahrbahnzustand und Fahranforderung in den verschiedenen Schaltmodi herum. Und man hat erheblich mehr Optionen als man annehmen möchte und als man es je mit einem normalen Schaltgetriebe ermöglichen kann. In Stufe D ist man richtig unterwegs wenn es mal ganz piano gehen muss (weils fürchterlich nass und rutschig ist zB), der Automat schaltet ruckfrei und fast unbemerkt blitzschnell hoch, bei 60 ist man schon im 6. Gang und hat dosierbare Kraft auf dem Antriebsrad. Kommt man an eine Ampel schaltet der Automat nahezu unbemerkt runter bis in 1., man kann direkt ohne sich zu kümmern wieder anfahren. Auch auf der BAB bin ich in D gefahren, bei den hohen Geschwindigkeiten brauchts nix anderes. Wenns trocken ist und die Landstraße mit etwas weiteren Radien zu beherztem Kurvenswingen verführt ist S die richtige Fahrstufe, hier werden die Gänge weiter ausgedreht, beim anbremsen vor einer Kurve schaltet der Automat herunter um am Kurvenausgang wieder Leistung bereit zu stellen. Dort schaltet S nahezu genau so, wie ich es als Fahrer auch tun würde. Enge Landstraßen und verschärftes Tempo kann man auch mit der Stufe S fahren - mir wars allerdings etwas mulmig wenn der Automat im Scheitelpunkt der Kurve nochmal runtergeschaltet hat. Aber das habe ich dann mit dem manuellen Schaltmodus "ausgetrickst", mit den zwei Schaltern links in die von mir gewünschte Fahrstufe geschaltet, in die Kurve gewinkelt, am Scheitelpunkt ans Gas und mit Knopfdruck wieder hochgeschaltet. Ohne Zugkraftunterbrechung, weil man beim Schalten das Gas anliegen lassen kann. Und schneller als jede Hand/Fuß-Koordination. Nur Licht, kein Schatten? Naja, doch schon. So macht das Getriebe beim Schalten in den unteren Gängen Geräusche und man muss erst mal mit der Leistungsdosierung beim Anfahren klar kommen - die Dosiermöglichkeit mit der Kupplung fehlt ja. Das macht auch bei Wendemanöver oder langsamen Fahren "Probleme", man muss sich dran gewöhnen. Aber nach 500 Km konnte ich die DCT auch am Lenkeranschlag wenden ... "D" ist auf trockener kurviger Landstraße ein sinnloser Modus. Aber: ein Blick auf die Fahrgestellnummer zeigte mir, dass ich ein Vorserienfahrzeug hatte - mit laufender Produktion/Feintuning wird das vielleicht noch geschmeidiger ...
Also Leute - seht nicht immer nur das, was "Euer" Lieblings-Hersteller in Euren Augen für Fehler macht, sondern sucht Euch auch mal das raus, wo er immer noch Vorreiter ist und redet auch mal darüber ...
Und falls jetzt jemand Interesse an weiteren Infos über DCT hat (was wohl demnächst in weiteren Honda-Modellen kommt):
http://world.honda.com/motorcycle-picturebook/DCT/
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Dazu gibt es auch ein sehr schönes Video auf Youtube indem man sieht, daß die Automatik nahezu optimaL bzw: perfekt arbeitet:
http://www.youtube.com/watch?v=fmhJvZHUmlg
war jetzt bei meinem Hondahänler (Olabdichtring bestellen) da meinte der verkäufer er wüdre lieber mit normaler schaltung fahren
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Ist zwar kein so grosser Sprung wie die NR 750 , aber auch nicht schlecht ...
Ist aber noch nichts für mich ... viel zu viel Schnick Schnack ... Ich fahre Motorrad, damit ICH die Kontrolle habe, also kein ABS USB oder sonstige Abkürzungen.
Ich möchte die Freiheit haben mich zu verschalten ...
Evtl später ...
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Das mit dem Schalten kann ich noch verstehen - aber gerade das Kürzel ABS würde ich besonders im Motorrad nicht mehr missen wollen.
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Hmmm, das ist eine (Persönliche) Kopfsache bei mir. Ich will kein ABS und zwar aus folgendem Grund.
Mein erster Hinfaller nach dem Erhalt des Führerschein war ein Überbremsen Vorn bei einer Kurvenfahrt.
Von dort an war mir klar, das ich alleine dafür verantwortlich bin, das ich drauf sitzen bleibe.
-> Fahr nur so schnell, das dir der einsehbare Fahrbahn Belag ausreicht zum anhalten
Wenn ich jetzt ABS/ESP/usw hätte, dann fängt auf einmal an das Motorrad meine Fehler zu korrigieren.
Ich werde nicht mehr mit dem Konsequenzen meiner Handlung konfrontiert.
Das möchte ich nicht.
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Dafür stehe ich bei einer Vollbremsung einige Meter früher mit ABS - auch in der Übungssituation beim Training. Ich stehe bei der ersten Bremsung genauso zuverlässig nach dem kürzesten Weg wie bei der 3. oder 4. Bremsung. Bei Nässe, bei Laubbelag genauso wie im Trockenen. Ich kann sogar in Schräglage (natürlich nicht in voll ausgereizter Schräglage bei schleifender Raste) im Regelbereich bremsen. Und vor allem: beim Schock wenn was vor Dir auftaucht und Du reflexmässig voll reingreifst - liegst Du mit ABS weniger schnell auf der Nuss. Natürlich, so ein IDM-Fahrer bremst auch ohne ABS nahezu optimal - aber das ist unsereiner ja nicht.
Lass uns mal treffen und wir bremsen einfach mal gemeinsam auf abgesperrter Strecke aus Tempo 50 ... dann aus 70 ... dann aus 100 ... dann mal aus 130 ... ich wette fast, das Ergebnis könnte Dich überzeugen ...
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Hmmm, kann schon sein, aber wenn du sagst, das "dein" ABS Bremst besser als ohne ABS, dann stimmt doch etwas nicht oder ?
Das ABS hebt die Bremswirkung auf, um ein Blockieren zu verhindern. Es verstärkt die Bremse nicht.
Wenn du schneller stehst, dann heißt das im Umkehrschluss, das du bei jeder Bremsung über bremst, und ohne ABS Blockieren würdest ...
Nein nein nein, das will ich nicht ....
Können wir in HB ja mal diskutieren
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Gerne. Ich meine halt im Umkehrschluss, dass man ohne ABS instinktiv nicht die volle Bremsleistung abruft - aus Angst das Vorderrad zum Blockieren zu bringen und deshalb hinzufallen. Und das ist mir egal, ich kann immer den kürzest möglichen Bremsweg erziehlen weil ich diese Angst nicht haben muss. Und das ist schon in der Übungssituation - wo Du ja weisst Du musst jetzt voll bremsen - von einem kürzeren Bremsweg begleitet als bei den meisten Fahrern ohne ABS. Wie sieht es dann in der überraschenden Paniksituation aus? Und vor allem auch bei hohen Geschwindigkeiten ab 100Km/h ...
Und ich rede ja nicht von jeder Bremsung, sondern von der Vollbremsung. Ich kann auch gefühlvoll ...
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Hier zum Thema ABS am Motorrad ein kleines Video von n-tv.
ABS verhindert Motorradunfälle
http://www.n-tv.de/mediathek/sendungen/a...cle1286171.html
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Ja, das Dual Clutch Transmission/ Doppelkupplungsgetriebe in der
Honda VFR1200 DCT ist wahrlich eine zeitgemäße technische Leckerei.
Unbestritten eine Vorreiterrolle im Motorradbereich.
Schön wäre wenn Honda diese Doppelkupplungsgetriebe gepaart mit einer
Sportautomatik a`la BMW Z4 in einen knackigen Roadster oder in ein Sportcoupe packen würde.
Dazu einen drehmomentstarken Turbo-Motor und ab geht die Luzzie.
Solch ein Rennpferd im Stall würde Honda wirklich gut stehen !
Erfahrungen aus der Formel 1 müssten doch da sein.
http://www.heise.de/autos/artikel/Die-st...w=bildergalerie
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Danke, ubbedissen,
für den "heise-link" - kannte ich garnicht, super interessant !
"MY DREAM IS TO FLY" (Soichiro HONDA)
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