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Eines der Teile, die nicht nur an meinem BA4 munter rosten, ist der hintere Kennzeichenhalter. Weil da mit kleinen Ausbesserungsaktionen auf lange Sicht nichts zu holen gewesen wäre, habe ich den komplett überholt.
Als erstes mussten die originale Grundierung, der Lack und Rester von Unterbodenschutz, den ich vor Jahren selber mal verbrochen hatte, runter. Weil ich es als einzige sinnvolle Möglichkeit gesehen habe, auch das Hohlprofil von innen blank zu bekommen, bin ich mit Abbeizer rangegangen.
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Nach vielen Durchgängen, Abbeizer aufstreichen, einwirken lassen, losen Lack runterschaben, war der Kennzeichenhalter an den einigermaßen zugänglichen Stellen entlackt. Die vom Abbeizer aufgeworfene Farbe war leider nicht so lose, dass sie allein mit einem harten Pinsel oder einer kleinen Drahtbürste vollständig runterzubekommen war. Das Hohlprofil wurde deshalb mit dieser Methode von innen nicht vollständig blank. Um auch von innen ordentlich ranzukommen, hab ich also die Schweißpunkte aufgebohrt und das Profil abgetrennt.
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Nachdem jegliche Farbe entfernt war, wurde der Kennzeichenhalter wieder zusammengeschweißt und anschließend zum Feuerverzinken geschafft.
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Wie man das bei feuerverzinkten Teilen kennt, gab's nun jede Menge zu verputzen. Die Verzinker hängen die Teile so an Drähten auf, dass sie sie garantiert nicht im Zinkbad verlieren. Die Drähte werden dann zwangsläufig mit dem Teil verlötet, was man hinterher wieder rausschleifen muss. Darüber hinaus waren viele Verunreinigungen aus dem Zinkbad auf der Oberfläche vor allem dort, wo das flüssige Zink nicht ungehindert von dem Kennzeichenhalter ablaufen konnte.
Was ich bei der Aktion unterschätzt habe, war der Verzug des Bleches. Jetzt musste ich das Ganze wieder richten, was sich als äußerst schwierig rausstellte. Weil ich beim Biegen des Blechs, auf dem später das Nummernschild aufliegt, wegen dem aufgeschweißten Profil einfach nicht sinnvoll gegenhalten konnte, habe ich keine andere Möglichkeit gesehen, als das Profil nochmals abzutrennen.
Nach dem Richten hab ich die beiden Teile miteinander verlötet. Weil sich das Blech schon beim geringsten Erwärmen wie ein Bimetall verhalten hat, bin ich bei der Aktion auf Nummer sicher gegangen und habe es beim Löten auf ein Brett gespannt, damit es sich nicht wieder verformen kann.
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Als der verzinkte Kennzeichenhalter schließlich wieder zufriedenstellend seine Form hatte, hab ich ihn entfettet und mit Salmiakgeist behandelt, um dann die Grundierung aufzutragen. Ursprünglich war das Teil wie die übrige Karosserie im Tauchlackverfahren grundiert. Das konnte ich natürlich nicht machen. Damit aber dennoch alle Stellen Farbe abbekommen, hab ich die Grundierung gestrichen und mir für das Innrere des Hohlprofils einen 90°-Pinsel gebastelt.
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Was das Lackieren angeht war der Kennzeichenhalter im Original gespritzt. Im Inneren des Hohlprofils war deshalb keine durchgängige Lackschicht. Weil ich mit der Spritzpistole das gleiche Problem gehabt hätte, hab ich die Innenseite des Kennzeichenhalters mit 2K-Lack gestrichen.
Die Außenseite hingegen ließ sich problemlos spritzen. Das 1. Bild ist außerdem eine Antwort auf die Frage: "Wo kann ich etwas spritzen, wenn ich gerade nur eine winzige Garage zur Verfügung hab, in der auch noch ein nicht fahrbereites Auto steht?". Nach ein paar Tagen zur ausreichenden Durchtrocknung des Lacks hab ich dann aus der Außenseite noch wie üblich die Verunreinigungen rausgeschliffen und poliert.
Die Art und Weise der Aufarbeitung des Kennzeichenhalters war zwar ziemlich aufwendig und an einigen Stellen nicht zum Nachmachen zu empfehlen aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Das sollte ne Weile halten.
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Restauration at its Best!
Du betreibst ja echt mordsmäßigen Aufwand, das ist unglaublich. Die Zeit möcht ich auch gerne mal haben.
Wer Hubraum sät, wird Drehmoment ernten! Wo Saatgut fehlt, muss Drehzahl her!
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Wow, saubere Arbeit und wie immer eine super Beschreibung! Weiter so
@ Admin: Wie wärs mit einer Unterkategorie "Henris Restaurationshandbuch"
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Sehr schön...wie immer. Gute Bilder. Freue mich schon auf weitere Reparaturanleitungen von Dir. Die sollten als Heft zusammengetragen und veröffentlicht werden.
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Hammer saubere Arbeit und super gut beschrieben
Mfg. Michel
Honda Prelude BA4 4WS 2.0I 16V R51 Bj.15,04.91 EZ. 10.0492 Classic Edition Schalter Lederausstattung in, Nebelgrau, elektrische Wegfahrsperre
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Also da bin ich jetzt auch echt platt. Wahnsinn. Meiner ist leider zudem auch noch verbogen (ist hinten wohl mal wer leicht draufgefahren). Hat einer ne Idee, wie ich den gescheit richten kann, ohne ihn zu zerbrechen?
PS: Die Idee mit dem 90° Pinsel ist ja der Knaller, da muss man erstmal draufkommen, Respekt! Top Arbeit obendrein,
der sieht ja aus wie neu!
Preludige Grüße
Benni