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Da dieses Thema ja gerade im Falle eines S800 oder auch @CA589 Aerodecks besprochen wird, dachte ich mir, ich frage einfach mal in die Runde.
Wie weit würdet ihr euren Young- bzw Oldtimer verbessern/umbauen?
Klar ist hier, dass das ganze Tüv- und H-konform sein muss. Aber wer würde nicht mit einigen Ausstattungsdetails aus dem Ausland liebäugeln die es auf dem heimischen Markt nur selten oder gar nicht gab? Wie zum Beispiel Klimaanlage, Tempomat oder Servolenkung? Oder auch zeitgenössisches Tuning erhalten oder Rückrüsten?
Ich denke ja es ist das Auto von einem selbst und es muss nur einem selbst gefallen. Ich würde einige Teile gerne nachrüsten, um mich etwas abzugrenzen.
Wie seht ihr das?
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Ja, interessantes Thema, Immanuel.
Etwas in´s Rollen gebracht habe ich es vielleicht durch den blau-schwarzen
HONDA S 800 im thread "HONDA S 800/600 Treffen 2016 im Allgäu 12.-14.Aug
2016".
Für Puristen scheint er etwas gewöhnungsbedürftig: Karosserieveränderungen,
nicht orig. blaue Farbe, und mattschwarz, wo sonst Chrom vorherrscht.
Dennoch, wie Mark uns aufklärte ist er ja, 1973 so verändert, ein Zeitzeugnis.
Man denke nur an den HONDA N 600 G, den es ab Prospektdrucklegung nur in
gelb mit schwarzen Ralley - Streifen gab, dem seinerzeitigen Ausdruck für
Schnelligkeit. Chrom ist da nur hinderlich ...
Ist es dann nicht auch legitim, heute so etwas zu machen ?
Mal eine dumme Vorstellung: Angenommen jemand findet einen nagelneuen
PKW in einer vergessenen Garage und geht so vor, wie in diesem Fall es in
1973 getan wurde. Das Original bekommt heute alle Chromteile matt schwarz
übermalt, die Karosserie bekommt einen body-kit in Rennausführung und die
schwarzen Ralley-Streifen rundum werden auch nicht vergessen. Ist das
dann eine frevelhafte Tat ? Zunächst mal sehe ich es so, dass das dann heute
der Ausdruck des jeweils neuen Besitzers ist, traurig fände ich es trotzdem:
Erstmal hätte er dann eine unwiederbringliche Kostbarkeit "zerstört", denn
wo fände man schon eine weitere vergessene Garage wie diese ?
Selbst wenn man ihn dafür "erschlagen" würde, der "Mörder" erhielte durch
Rekonstruktion auch nicht mehr das Original zurück, allenfalls eine Kopie.
Dennoch sind all diese Überlegungen Theorie, es gibt aus Sicht des Puristen
lediglich eine Wunschvorstellung: Möge man doch die absoluten Raritäten unter
den Young- / Oldtimern so lassen wie sie im Entstehungsjahr auf die Strasse
kamen, bester Erhaltungszustand vorausgesetzt.
Geht jemand anders vor, ist es sein absolutes Recht und Ausdruck seiner
Geschmacks- und Wertevorstellung.
Ich als gestriger Interessent müsste es heute ja nicht so kaufen, würde als
Autoliebhaber und Purist erst recht nicht mehr den Preis dafür zahlen wie ich
es gestern für das Original vielleicht getan hätte.
Zurück zum schwarz-blauen HONDA S 800 Coupé:
Der heutige Besitzer aus der Schweiz fährt den bereits bis 1973 veränderten
Wagen heute so wie er ist. Er mag damit Mut beweisen oder ihn auch schön
finden. Auf jeden Fall tut er eines:
Er fährt damit ein Zeitzeugnis und Dokument, welches durch zwischenzeitliche
Rückveränderung der automobilen Nachwelt nicht mehr deutlich gemacht hätte,
wie damals Zeitgeschmack gesehen wurde, wie man auf das Zubehörprogramm
der Autoindustrie oder privater Kleinzulieferer reagierte oder auf "Erfinder"
im Programm optischer Veränderungen, sprich, Individualität, und damit vielleicht
eine Marktnische entdeckt hatten.
Somit hat der heutige Besitzer doch eigentlich alles richtig gemacht, oder ?
Aus meiner Sicht ist er -auf historische Häuser bezogen- ein wahrer Denkmal-
pfleger.
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Irgendwo im Forum gibts diese Diskussion schon. Ich bin immer der Meinung: Was gefällt soll gemacht werden, in meinen Augen durchaus Bodykit aus derjenigen Zeit und nicht nur Alus und tiefer. Ich persönlich konnte bisher nur den ATR Serie lassen da für mich perfekt, alles andere muß einfach was gemacht werden: z.B. Abstand Rad-Radlaufkante vom ED9 ist Serie 10 cm, das geht gar nicht.
Wenn man Serienteile egal ob Klima oder sonstwas nachrüstet wertet es das Auto eh nur auf, also machen.
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Schönes Beispiel, welches ich noch nachliefern möchte, auch insbesondere
was das Rückrüsten betrifft, welches Immanuell anspricht:
Der BMW 507 von Elvis Presley
Er wurde wiedergefunden, völlig demoliert, heruntergekommen und rot
nachlackiert, war ehemals weiss.
BMW hat ihn wieder an sich genommen, will ihn restaurieren, besser:
"rekonstruieren".
Was hätte man alternativ machen können, z.B. ihn so lassen, ihn als
geschichtliches, automobiles Zeugnis in´s Museum stellen können in Ver-
bindung mit der Historie der berühmten Person Elvis Presley ?
Legitim wäre es, vor allem im Hinblick darauf, dass ungeschönt ein Zeit-
zeugnis erhalten bliebe mit allen echten Spuren eines langen Autolebens.
BMW hat sich anders entschieden, will aus ihm einen "neuen" 507 machen.
Legitim, vielleicht, denn es gab nur 252 gebaute Exemplare in der Zeit von
1956 - 1959.
Der Werdegang des Elvis-507:
1960 gelangte er (Farbe weiss) in die USA, ging zunächst an den disc jockey
Tommy Charles. Dieser liess ihn extrem modifizieren bis hin zum Austausch
des Motors, er erhielt den Motor eines Chevrolet V8. Farbe des 507, als BMW
ihn zurückkaufte: rot, das war im Jahr 2014.
Jetzt wird er restauriert/rekonstruiert.
Ich denke, selbst wenn es der 507 von "Lieschen Müller" gewesen wäre, irgend-
jemand anderes wäre auch wohl so verfahren, immer vor dem Hintergrund, dass
es nur 252 Stück gab.
Dies allein macht es wohl möglich, dass der Wert nach "Vollendung" in´s Uner-
messliche steigen würde, bei dem Elvis-507 wohl in´s Unverkäufliche. Warum ?
Es kommt der Promi-Bonus dazu.
Das kennen wir ja schon von eBay, wenn dort z.B. ein Opel Rekord auftaucht vom
verstorbenen ehem. Bundeskanzler Helmut Schmidt. Preis: unglaublich hoch.
Der Opel Rekord von "Lieschen Müller", günstig im Preis.
Wieder einmal lässt sich das Thema "Oldtimer" mit dem Thema "Baudenkmal" ver-
gleichen:
Ein unbedeutendes Gebäude, in dem auch noch eine unbekannte Person lebt/lebte,
bleibt unbedeutend.
Ein unbedeutendes Gebäude, in welchem eine bedeutende Person lebte, kann
schnell zum Denkmal werden.
Das Geburtshaus von Goethe, mag es auch eine verfallene Bauernkate sein, ist
ohne Wenn und Aber ein bedeutendes Baudenkmal, nur mal als überspitztes
Beispiel dargestellt.
Zurück zum BMW 507 von Elvis Presley:
Erstens ist er ohnehin unglaublich selten, dann noch von einer berühmten Person
der Zeitgeschichte. Dann kann er drittens ruhig restauriert/rekonstruiert/erneuert
werden.
Er wird nie wieder ein Original, nur eine Kopie, aber dennoch unbezahlbar, un-
verkäuflich, weil:
ELVIS PRESLEY !
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ich halte es zeitgenössisch, also teile die es in dieser form bereits gab, auch das damals technisch machbare in sachen motor ist möglich. plastikgedöns (ausser dem damals möglichem) ist nicht so meins. auch die 80er jahre breitbauten finde ich vielleicht nicht schön, aber zeitgenössisch.
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Mal eine Gegenfrage ?
Warum Oldtimertuning mit Apostroph "g" ( Oldtimertunin'g ) ?
Warum ins mit Apostroph "s" ( in's ) ?
Edit: Da es ein type fehler war habe ich es geänderd ;-)
Ansonsten finde ich den VW38 von Grundmann und den ehemaligen BMW 507 von Elvis als extreme Exemplare von Oldtimertuning: superteuer aber kaum mehr original.
Trotzdem aber schön.
Wenn alles zeiitgemäss ist, ist es in Ordnung, finde ich.
#1 von Jazzydriver92 | 27.08. 19:35 |
Das frag mal meine Finger, warum sie die Abostrophtaste erwischt haben. |
#2 von legoloco | 27.08. 20:12 |
Und geänderd ;-) |
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